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Denali NP – 3 Tage ausgesetzt in der Wildnis

Ich glaube, dass war bis jetzt das aufregendste was wir auf der Reise gemacht haben. 3 Tage wandern im Denali Nationalpark. Nur wir beide. Ganz Alleine. Ohne gekennzeichnete Wanderwege.

Wo kann man die Backcountry Permit für den Denali Nationalpark beantragen?

Die Backcountry Permit ist eine Erlaubnis für eine mehrtägige Wanderung in Nationalpark. Um diese zubekommen, müsst ihr in das Visitor Center im Denali Nationalpark gehen. Dort könnt ihr euch ausgiebig über alles informieren. Ihr findet dort eine Karte vom ganzen Park, der in so genannte Units aufgeteilt ist. Die Units sind in 3 Schwierigkeits-Kategorien aufgeteilt: leicht, mittel und extrem. Wir haben uns für 2 leichte Units entschieden. In jeder Unit dürfen nur eine gewisse Anzahl von Personen gleichzeitig wandern. Dies hängt von der Größe der Units ab. Wir wollten eigentlich Unit 12 & 13 haben, bekommen haben wir am Ende Unit 11 & 12. Es gibt eine Tafel, wo man sehen kann welche Units wann frei sind. Die Ranger im Visitor Center beraten einen auch sehr ausführlich welche Unit für einen am besten geeignet ist. Ganz wichtig: Die Backcountry Permit bekommt man immer erst einen Tag bevor man die Wanderung starten möchte. Ihr bekommt vom Visitor Center zusätzlich noch eine Bären-Safety-Box für euer Essen. Außerdem müsst ihr noch ein paar wichtige Sachen ausfüllen, wie z.B. welche Farbe euer Zelt, eure Jacken & Hosen haben. Des Weiteren müsst ihr auch einen Notfall-Kontakt angeben. Die Permit ist übrigens umsonst, die einzigen Kosten die ihr habt, sind das Busticket (42,00 $ p. P.). Der Bus fährt euch in den Park rein und lässt euch an eurer Unit raus.

Was ist ein Safety-Video?

Zusätzlich müsst ihr euch vor der Wanderung im Visitor Center das Safety-Video ansehen. Dort werden wichtige Dinge zum Wandern im Park erklärt, z.B. wie ihr euch verhalten müsst, wenn ihr einem Bären begegnet oder wie man vernünftig einen Fluss überquert. Des Weiteren wird euch gezeigt wie ihr Richtig euer Zeltlager aufschlagt und wo genau ihr euer Essen verstecken müsst (Dreiecks-Formel). 

Ich packe meinen Rucksack, was hatten wir alles dabei?

 

Da wir leider keinen Kocher hatten zu diese Zeit, mussten wir unser Essen vorkochen. Können wir euch nicht empfehlen, zu schwer und wird schlecht (je nach dem wie Lange ihr unterwegs seid und was ihr vorkocht). 

Für die Zukunft haben wir uns jetzt einen Multi Fuel Kocher zugelegt.

 

* Bärenspray könnt ihr nicht hier in Deutschland kaufen, weil es leider verboten ist mit über Grenzen zu nehmen. Also am besten vor Ort in Alaska kaufen, z. B. im Walmart oder Cabelas.

Let the adventure beginn

Mit unseren Bustickets und dem ganzen Gepäck stiegen wir an der Bushaltestelle am Visitor Center in den Bus. Wir waren ganz schön aufgeregt. Am Anfang teilt man dem Busfahrer seine Unit mit, damit er weiß, wo man aussteigen möchte. Angekommen an Unit 11, hielt der Bus. Wir konnten aussteigen. Der Bus fuhr direkt weiter. Da waren wir, ganz alleine, ohne Wanderwege, in der Wildnis. Nur mit Hilfe eines Kompasses und der Gaja App machten wir uns auf in unser großes Abenteuer. Natürlich ging es direkt Bergauf. Oben angekommen, brauchten wir erst einmal eine Pause und aßen eine Banane. Die sportlichsten sind wir nämlich nicht, ich noch weniger als Karsten. Und dann auch noch der große Rucksack auf dem Rücken. Aber das gehört halt dazu. Nach unserer Pause wanderten wir weiter, wir haben echt viele Karibus gesehen. Wir hatten uns vorgenommen noch über eine Bergkette drüber zu wandern am ersten Tag, leider ohne Erfolg. Auf der Hälfte des Bergs, kamen die dunklen Wolken immer näher. Es zog sich komplett zu. Wir mussten also umdrehen. Auf einem halbwegs Graden Stück hatten wir uns entschieden zu bleiben. Im Regen bauten wir unser Zelt auf. Es war ganz schön gruselig, weil wir durch den dichten Nebel kaum etwas sehen konnten. Jeden Moment dachte ich mir, da steht gleich ein Bär hinter mir. Aber dem war zum Glück nicht so. Gut schlafen konnten wir auch nicht wirklich, wir lagen doch ganz schön schief und teilweise war es steinig unterm Zelt.

Am nächsten Morgen war es leider immer noch total Nebelig. Wir packten alles wieder zusammen und gingen weiter in die nächste Unit. Der Weg führte durch dichtes Gestrüpp und wir mussten unseren ersten Fluss überqueren. Im Video lernten wir, dass wir uns an den Händen nehmen sollten, damit wir einen besseren Halt haben. Das Wasser war eiskalt und ich dachte in diesem Moment, dass mir meine Füße gleich absterben. Im Laufe des Tages wurde das Wetter zum Glück wieder richtig schön. So langsam tauten auch die Füße wieder auf und wir genossen die fantastische Aussicht auf den Denali Berg. Zum Abend hin, begegneten wir plötzlich unserem ersten Grizzly Bär. Es machten sich gemischte Gefühle auf, wir waren super aufgeregt, hatten großen Respekt und freuten uns wie Kinder. Der Grizzly saß gemütlich im Gras und fraß Bären vom Strauch. Er bemerkte uns zwar, war aber nicht sonderlich interessiert an uns. Ein einmaliges Erlebnis, welches wir nicht so schnell vergessen werden. Der süße Bär ging nach seinem Abendmahl auf Schlafplatzsuche. Auf einem Berg grub er sich eine kleine Kuhle und legte sich hin. Total niedlich.

Wir machten uns anschließend ebenfalls auf Schlafplatzsuche und fanden einen genialen Platz auf einer schönen großen Wiese mit wunderschönem Ausblick, 1000x besser als die erste Nacht. Hier konnten wir jetzt auch in Ruhe unser Zelt aufschlagen und die Dreiecks-Regel befolgen aus dem Safety-Video. Die wie folgt lautet: Man soll sein Zelt aufschlagen und dann 100 m in eine Richtung gehen um dort zu essen. Nach dem Essen soll man dann weitere 100m in die nächste Richtung gehen und dort soll man dann seine Bären-Box mit dem Essen hinstellen, so dass man am Ende ein Dreieck gebildet hat. Dreiecks-Regelung = Zelt, Essen, Bären-Box. Achtet auf die Wind Richtung! Am besten entgegen dem Wind essen. Nicht das der Wind den Essensgeruch zum Zelt führt.

Die 2. Nacht haben wir viel besser geschlafen. Unseren dritten und letzten Tag sind wir ganz entspannt zurückgelaufen und sind gerade den Berg hochgekommen, als der Bus kam. Zum Glück. Wer weiß, wann der nächste Bus gekommen wäre. Wenn ihr mit eurer Wanderung fertig seid, könnt ihr einfach zur Straße laufen und auf den nächsten Bus warten. Hier fahren mehrmals am Tag die Busse lang, um die ganzen Wanderer wieder einzusammeln. Wir waren fix und fertig aber total happy, dass wir das gemacht haben. Es war ein Abenteuer, welches wir so schnell nicht vergessen werden. Wir können auch nur jedem empfehlen, die Wanderung im Denali Nationalpark zu machen. Ihr könnt ganz frei entscheiden, wie viele Tage ihr wandern möchtet.

Denali - 3 Tage ausgesetzt in der Wildnis

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