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Unsere Kupplung explodiert im Yellowstone Nationalpark

Nach unserem schönen Aufenthalt in Montana ging es für uns weiter in den Yellowstone Nationalpark. Der Nationalpark liegt zum größten Teil in Wyoming, grenzt aber auch an Montana & Idaho. Auf unserem Weg dorthin, hatten wir ein quietschendes Geräusch am Dino festgestellt. Immer wenn wir die Kupplung leicht gedrückt hatten, ging das Geräusch weg. Um die Ursache festzustellen, mussten wir die Fahrerkabine vom Dino kippen. Wir fragten euch auf Instagram nach Hilfe. Die meisten sagten, es sei das Ausrücklager. Das stimmte auch. Wir fuhren trotzdem in den Nationalpark rein und versuchten wenigstens ein bisschen, die schöne Natur dort zu genießen. Der Yellowstone Nationalpark ist einfach nur atemberaubend. 3 weitere Tage waren wir im Park und haben immer in der Nähe übernachtet.

Mit uns dabei waren übrigens unsere travelbuddies Katja und Dave. Darüber waren wir auch sehr froh. So waren wir nicht ganz alleine mit unserem Problem. Am letzten Tag passierte es dann. Das Ausrücklager blockierte und uns flog die Kupplung um die Ohren. Die Federstücke der Druckplatte wurden, vom mittlerweile scheinbar komplett, blockierenden Ausrücklager mitgerissen und sind zum Großteil sogar abgebrochen. Dadurch war die Kupplungsanlage außer Betrieb. Wir waren verzweifelt und wussten nicht was wir machen sollten. Zu allem Übel, hatte es auch noch geschneit. Es war sau kalt draußen. Wir standen am Straßenrand vor dem Eingang vom Nationalpark, denn eigentlich wollten wir noch ein letztes Mal reinfahren. Da wäre aber eh nichts mehr draus geworden, da die Rancher einen nicht mehr reingelassen haben, auf Grund von dem vielen Schnee. Zu viert standen wir da und waren am überlegen, was wir machen könnten. Abschleppen wäre richtig teuer geworden. Wir recherchierten im Internet und langsam wurde es auch dunkel draußen. Wir entschieden uns, etwas essen zu gehen und am nächsten Morgen weiter zu schauen. Am nächsten Morgen fragten wir in verschiedenen Gruppen auf Facebook um Hilfe. Wir versuchten jemanden zu finden, der eine Werkstatt oder eine große Garage hat, wo wir die Kupplung selbstständig ausbauen könnten. Den halben Tag verbrachten wir damit. Es meldeten sich echt viele Menschen, aber der richtige war irgendwie nicht dabei. Entweder war die Garage zu niedrig oder es war einfach zu Weit weg für uns. Am Ende des Tages meldete sich dann Tanner bei uns. Unser Retter in der Not. Er hatte unseren Post auf Facebook gesehen und wollte uns helfen. Er hat eine große Halle bei seinen Eltern und würde uns auch beim reparieren helfen. Wir waren überglücklich. Der Haken war, es war eine ganz schön weite Strecke zu ihm nach Idaho Falls (120 meilen = 193 km). Aber wir wollten es versuchen. Uns wurde nämlich mehrmals auf Facebook geschrieben, dass man bei so alten Fahrzeugen auch ohne Kupplung fahren könnte. Also versuchten wir das auch. Am nächsten Morgen ging es los. Katja und Dave begleiteten uns ein ganzes Stück und fuhren hinter uns, falls doch noch etwas schief laufen sollte. Aber das tat es zum Glück nicht.  Wir fuhren ohne Kupplung. Die zwei bogen irgendwann ab und fuhren weiter in den Glacier Nationalpark.

Kupplung explodiert

Ohne weiter fahren?

Aufgenommen bei einer Mormonen Familie - liebevolle Menschen

Wir kamen heile bei Tanner und seiner Familie an. Wir wurden so herzlich dort aufgenommen. Tanner wollte auch nichts dafür haben, dass wir bei ihm stehen und er uns hilft. Wir waren total überwältigt von dieser Gastfreundschaft. Wir parkten den Dino in der Halle und Tanner wollte direkt anfangen die kaputte Kupplung auszubauen. Er war total motiviert. Die zwei arbeiteten bis in die Nacht hinein. Als das Getriebe dran war, mussten sie leider erst einmal aufhören. Wir hatten nämlich keinen anständigen Wagenheber für das schwere Getriebe. Also ging es am nächsten Morgen weiter. Um 8 Uhr morgens stand Tanner bei uns schon wieder auf der Matte und wollte loslegen. Karsten war noch im Halbschlaf aber er raffte sich schnell auf. Zusammen fuhren sie einen Wagenheber besorgen. Das Getriebe konnte raus gehoben werden. Der Motor wurde mit Spangurten oben am Koffer vom Dino gesichert.

Endlich konnte die Kupplung rausgeschraubt werden. Leider konnten wir keinen Ersatz in den USA finden. Also mussten wir Ersatz aus Deutschland kommen lassen. Für unseren Iveco an Ersatzteile zukommen ist sehr schwierig. Zum Glück haben wir ein Basisfahrzeug als Ersatzteillieferant. Karstens Papa lies die Kupplung überholen und schickte uns diese nach Idaho Falls. Um uns die Zeit zu vertreiben, machten wir alle ausgebauten Teile blitzeblank sauber. In der Kupplungsglocke war noch ein kleines Loch, was Karsten mit 2-Komponenten-Kleber-Epoxy flickte.

Außerdem durften wir Tanners Auto haben, einen roten Pickup. Somit konnten wir hin und wieder mal in die Stadt fahren, um einzukaufen oder uns einfach so die Zeit vertreiben. Dafür waren wir ihm sehr Dankbar. Mit Tanners Frau Jenna bin ich (Steffi) auf einen Weihnachtströdel gefahren in einer High School. Es war genauso, wie man sich eine High School aus Filmen vorstellt. Ein Highlight für Karsten war, als wir schießen gegangen sind mit Tanner und seinem Onkel mit Sohn. Einfach draußen auf einem Feld auf Ziele schießen (Privatgrundstück). Hier in Deutschland unvorstellbar. Wir hatten echt eine Tolle Zeit dort.

Nach ca. anderthalb Wochen beim Tanner kam dann endlich unser Paket aus Deutschland an. Die Kupplung war da. Wir freuten uns sehr. Das Paket selber hatte übrigens keine ganzen 2 Tage gebraucht mit UPS Express (25 kg = 219,00 €). Karstens Papa musste die Kupplung „überholen lassen“ und das hatte auch ein paar Tage in Anspruch genommen. Die Jungs bauten alle Teile wieder ein. 

Kupplung reparieren

Als KFZ-Laie?

Als wir fertig waren mit dem Einbau, hatten wir noch ein paar letzte schöne Tage beim Tanner. Karsten und er sind sogar zusammen fliegen gegangen. Ich weiß nicht wie das Teil heißt (siehe Foto).  Am letzten Abend sind wir noch lecker Essen gegangen mit Tanner, Jenna und ihrer kleinen Tochter Lilly, zudem waren wir noch Bowlen und Axt werfen. Ein perfekter letzter Abend mit ihnen. Zum Dank haben wir Tanner übrigens ganz viel Munition geschenkt, da er auf Grund seines Glaubens kein Alkohol trinken darf. Wir hatten nämlich eigentlich als Willkommensgeschenk ganz viel Bier mitgebracht.

Die letzten Tage bei Tanner

Mit Waffen schießen, Munition kaufen, fliegen

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